Wann muß von einer Alkoholkrankheit gesprochen werden?Wenn
die Trinkmenge an einem typischen Tag im letzten halben
Jahr mehr
als ca. 50g (Männer) oder 20g (Frauen) Alkohol
betrug, dies entspricht gut 2
Flaschen (bzw. 1 Flasche bei Frauen) Bier pro Tag.
Probleme: 1. körperliche Abhängigkeit
Bei Abstinenz tritt ein Entzugsleiden auf.
2. psychische Abhängigkeit
Verlust der Kontrolle über das Alkoholtrinken
Einengung des Denkens (auf Alkohol)
Konsum zu unpassenden Zeiten
im Verkehr: Unfälle, Führerscheinverlust
im Beruf: Arbeitsplatzverlust
in der Familie: Zerstörung der Familie
statt Kommunikation: Vereinsamung
3. Gesundheitsschäden
Zerstörung des Gehirns:
Konzentrationsstörungen, Erinnerungsverlust, Wesens-
veränderung, Pflegefall, Schwachsinn
Zerstörung der Leber:
Entzündung (Hepatitis), Bauchwasser (Ascites), Tod
Zerstörung der Bauchspeicheldrüse:
Durchfälle, Zuckerkrankheit
Fehlernährung, Vitamin B1-Mangel
Magenschäden: Entzündung, Geschwüre, Blutungen
Krebs: Mund, Speiseröhre, Leber
Herzschäden
Schwangerschaft + Alkohol:
kleinwüchsige, geistig zurückgebliebene/behinderte
Kinder
Info: Ca. jeder 40. Einwohner ist alkoholkrank,
Männer häufiger als Frauen.
"Trinken" wird von der Familie oder vom
sozialen Umfeld erlernt.
Es gibt auch eine vererbte Neigung zum Trinken.
Die Alkoholkrankheit ist eine
chronische Krankheit und als solche nicht heilbar!
Es gibt auch keine Pillen dagegen.
Þ der Kranke und seine Mitmenschen
müssen ein Leben lang gegen die Krankheit kämpfen
Þ Ziel: lebenslange
Abstinenz
1. Motivationsphase: der Kranke muß seine Krankheit
erkennen und sie wirklich
bekämpfen wollen
2. Entgiftung: wenn mit der Abstinenz ein sehr starkes
Entzugsleiden beginnt,
muß eine 1 - 2-wöchige stationäre Entgiftung
erfolgen
3. Entwöhnung: monatelange Behandlung:
ambulant 2x pro Woche - Arztkontakt
- Anonyme Alkoholiker - Selbsthilfegruppe
stationär - Langzeittherapie
4. Nachsorge: lebenslang
Selbsthilfegruppe, Anonyme Alkoholiker
strikte Alkoholkarenz
sozialer Wiederaufbau
beruflicher Wiederaufbau
Prognose: 70% aller freiwillig
Therapiewilligen können sich rehabilitieren